Ein See im Vordergrund, im Hintergrund Kirchen und alte Häuser
Blick von der Groov Richtung Zündorfer Marktplatz

Die Groov

Die Groov ist eine mit dem Land verbundene ehemalige Insel, die direkt vor dem alten Ort Zündorf liegt.

Heute versteht man unter "der Groov" das rund um die Binnengewässer liegende Naherholungsgebiet mit den Wanderwegen, dem Yachthafen, dem Zündorfer Kombibad, dem großen Spielplatz, der Fähre, dem Minigolfplatz und der vielfältigen Gastronomie am historischen Marktplatz.

Tipp: Eine schöne und beliebte Nachmittags- und Abend-Tour für von Köln kommende Fahrradfahrer und Skater führt an Rodenkirchen vorbei durch den Auenwald, dann setzt man bei Weiß mit dem "Krokodil" (Fähre) nach Zündorf über. Dort kann man sich mit Hilfe der vielfältigen Gastronomie am Zündorfer Marktplatz stärken und am Leinpfad auf der Porzer Seite direkt am Rhein lang und dem Sonnenuntergang entgegen, wieder zurück nach Köln fahren.

Ein Weg gesäumt von hohen Bäumen
Die alten Pappeln auf der Insel

Die sogenannte "Freizeitinsel" lädt mit ihren Rundwanderwegen um die Binnengewässer auf dem parkähnlichen Gelände zum spazieren gehen, Radfahren und joggen ein. Besonders attraktiv ist der alte Baumbestand der Insel mit den majestätischen Pappeln. Der Plan des Grünflächenamtes der Stadt Köln fast alle alten Pappeln zu fällen, konnte im Herbst 2007 glücklicherweise von engagierten Zündorfer Bürgern vorerst verhindert werden.

Rund um die Groov sind kostenlose Parkplätze vorhanden. Geht man vom Parkplatz des Zündorfer Kombibads aus zum Markt, kommt man am Spielplatz und der "Internationalen Minigolf-Sportanlage" vorbei. Am Marktplatz mit der Nepomukstatue und seinen Restaurants und Biergärten kann man gemütlich draußen sitzen und das Ambiente des Zündorfer Marktes und der Groov genießen. Leider gibt es dort nicht mehr die Möglichkeit Tretboot zu fahren.

Natürlich kann man sich auch das Treiben am Yachthafen mit seinen Segelbooten und Motoryachten anschauen. Oder langsam direkt am wegelosen Rheinufer zwischen Weiden, kleinen Sandstränden und den Steindämmen – den sogenannten Buhnen – entlang schlendern. Der größte und beliebteste Sandstrand ist direkt neben der Fähre.

Seit 1977 findet jedes Jahr zu Christi Himmelfahrt das sogenannte Inselfest mit Kirmes, Marktständen und Bühnenprogramm an der Groov statt.

Viele kleine Yachten in einem Hafenbecken
Yachthafen an der Groov

Geschichte: Eine Kiesbank trennte den Rheinarm, der Zündorfs natürlichen Hafen bildete, vom Hauptstrom. Diesem geschützten Hafen verdankte das Dorf seinen früheren Wohlstand. 1625 gab der Herzog von Berg dem Eigentümer des Turmhofes die damals etwa 5 Morgen große Groov als Erbpacht. Es wurden Weingärten und Wiesen angelegt. Die vormals mit Weiden bestandene Insel wurde nach und nach mit Faschinen und Krippen gegen Abtragung befestigt. So vergrößerte sich die Insel von 1625 bis 1925 auf etwa das zehnfache.

Mit der Zeit wurde aber trotzdem der obere Teil der Insel abgetragen, so dass man in den Jahren 1849 – 1852 Gegenmaßnahmen ergriff, indem man die Insel mittels eines Dammes mit dem Festland verband. Dies führte zu einer beginnenden Verlandung des Hafens der nachfolgend mehrmals ausgebaggert werden musste. Zur Verbreiterung des Rheinstromes auf 300 Meter wurde 1862 – 1864 von der Groov aus Buhnen in den Rheinstrom hinein gebaut, was zu einer weiteren Vergrößerung der Insel führte.

Trotz der Versuche die Schiffbarkeit zu erhalten, versandete der Hafen immer mehr. In den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts bildete die Groov einen "schwindsüchtigen" Anblick. Der letzte Aalkutter der Zündorfer Berufsfischer vermoderte im ehemaligen Hafenbecken, im südlichen Binnenwasser lag Gerümpel und die Abwässer flossen ungeklärt in das stinkende Gewässer.

Nach der Kanalisierung Zündorfs änderte sich endlich das Bild. Anfang der siebziger Jahre wurden die Binnengewässer der Groov befestigt und der Yachthafen gebaut. Die Groov selber erhielt ihr parkähnliches Aussehen und wurde zur Freizeitinsel.

Name: Groov stammt vom gallischen Wort "grava" = Kies, Sand, Sandbank ab. Früher wurde die Insel vor Zündorf auch Grove, Grave oder Mittelwerth (Werth = Flussinsel) genannt.

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