Links eine Backsteinkirche, in der Mitte ein Torhaus, rechts ein Portal

Heumar

Heumar liegt an zwei ehemalige Rheinrinnen der Niederterrasse südlich von Rath, ist aber mittlerweile in den Doppelort Rath/Heumar aufgegangen der seit 1975 zum Stadtbezirk Kalk gehört. In Süden von Heumar liegt das Schloss Röttgen.

Geschichte: Der Erzbischof von Köln schenkte 1019 der Abtei in Deutz einen Hof in Heumar. Der Hof, der im 16. Jahrhundert Hof zu Durchhausen genannt wurde, war der Mittelpunkt eines Hofverbandes von 18 Höfen. Es tagte dort ein Hofgericht, welches hauptsächlich über Erbrechtsstreitigkeiten innerhalb des Hofsverbandes urteilte. Heumar gehörte zum Botenamt Porz, welches 1806 unter französischer Verwaltung in die Maires (ab 1815 Bürgermeistereien) Heumar und Wahn aufgeteilt wurde. Zur Bürgermeisterei Heumar gehörten die Orte Porz, Ensen, Westhoven, Elsdorf, Urbach und Eil. 1910 wurde der Bahnhof »Heumar« an der Strecke Köln – Kalk – Overath eröffnet. 1929 wurde die beiden Bürgermeistereien wieder zur Gemeinde Porz zusammen gelegt. Von 1951 bis 1975 gehörte Heumar zur ehemaligen Stadt Porz.

Postkarte mit drei Lithografien, Schloss Rötgen, Ruine Rath und St. Cornelius Kirche
Postkarte »Gruss aus Rath-Heumar bei Köln«

Erst Tochterkirche von Urbach, seit 1689 selbständige Pfarre. Der »Alte Turm«, Rest der alten Kirche die 1823 wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste, steht etwas nördlich der heutigen Kirche. Er gehörte vermutlich zu einer 1147 erwähnten Kapelle. Die Kirche ist dem heiligen Cornelius geweiht. Die heutige Kirche – ebenfalls St. Cornelius geweiht – wurde 1834 erbaut und 1883 durch einen Westbau mit Turm erweitert. Früher war Heumar ein Wallfahrtsort.

1797 hatte Heumar 35 Feuerstellen mit 115 Einwohnern, 5 Pferden und 13 Stück Rindvieh. Dazu gehörten 650 Morgen Ackerland und 50 Morgen Wald.

Name: Heumar (früher auch Homer, Houmere, Humere) setzt sich aus einer Abkürzung von »humilis« (niedrig, klein) und »mar« (mer, mar, maar bedeutet Sumpf, Moor, Weiher, Feuchtgebiet) zusammen.

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