Verschiedene Ansichten von Langel

Langel

Langel liegt südwestlich von Zündorf und westlich von Libur direkt am Rhein.

Langel hat sich, trotz der wachsenden Bevölkerung in den letzten Jahren, seinen dörflichen Charakter erhalten.

Geschichte: Lesefunde um Langel beweisen die Anwesenheit von Menschen in der Steinzeit. Aber erst in den letzten vorchristlichen Jahrhunderten wird eine (längere) Besiedlung vermutet. Langel selbst wird in der Frankenzeit gegründet (fränkisches Gräberfeld auf dem Poppenberg).

965 wurde Langel das erste Mal urkundlich erwähnt. Ein Meierhof in "Langalon am Rhein" wurde von dem damaligen Kölner Erzbischof Brun(o) an die Kölner Abtei St. Pantaleon verschenkt.

Im Jahre 1266 wird mit einem Ritter Engelbert als Vogt zu Langel das erste Mal "Die von Langel" erwähnt (anfang des 16. Jahrhunderts erlosch das Geschlecht). Eine Fähre bei Langel wird erstmals 1371 in einer Verkaufsurkunde erwähnt. Die Langeler Fähre verkehrte noch bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts. Ein Langeler Schöfensiegel wird 1556 erwähnt. Bis in das 19. Jahrhundert hinein wurde in Langel Wein angebaut (um 1800 an die 35 Morgen, das sind etwa 8,75 Hektar).

Pfarrsiegel

1326 wurde eine - möglicherweise schon vorhandene - Kirche von der Benediktinerabtei St. Pantaleon übernommen und ein Benediktinerpater wohnte vor Ort. Erst mit der Säkularisation zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Langel eine selbstständige Pfarre. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die mitteralterliche Kirche abgerissen und 1891 die neue dreischiffige Kirche – wie der Vorgängerbau auch – dem hl. Clemens geweiht.

Die Langeler Mühle war eine sogenannte Bannmühle, das heißt, das die Bauern der Rheindörfer zwischen Westhoven und Lülsdorf verpflichtet waren, diese Mühle zu nutzen. 1586 ist der erste Windmüller bezeugt (vorher gab es eine Wassermühle auf dem Rhein). Später wird sie von 1626 bis 1774 von der Familie Bornheim und ihren Nachkommen betrieben. Um 1800 wird die hölzerne Bockwindmühle durch eine Holländermühle aus Backstein ersetzt. 1822 wurde die Mühle an privat verkauft. 1905 stellte sie ihrem Betrieb ein. Heute hat sie eine verglaste Aussichtskanzel und wird privat bewohnt.

Die imposante Eiche Ecke Lülsdorfer Straße/Rheinbergstraße ist eine zur Reichsgründung 1871 gepflanzte "Friedenseiche".

Schwarz-Weiß-Postkarte mit langgestrecktem Bau mit Terrasse und davor ein Strand
Das Strandbad bei Langel.

Das berühmte Strandbad bei Langel wurde im August 1911 eröffnet. Am Eröffnungstag besuchten etwa 6000 Gäste das neue Strandbad. 1912 wurden die provisorischen Gebäude (Ankleidehallen, Gastronomie) mit einer repräsentativen Strandhalle (siehe obige Postkarte) ersetzt. Der erste Stock beherbergte ein Restaurant für 3000 Personen und darunter waren die Umkleidekabinen. Es gab sogar eine Dampfer-Anlegebrücke für die Weber-Schiffe. Bereits im Frühjahr 1914, brannte das Gebäude ab. 1930 wurde eine kleine schmucklose Gaststätte am – jetzt "Langeler Lido" genannten – Strand erbaut. Im zweiten Weltkrieg kam der Betrieb zum erliegen. Von 1951 bis 1996 übernahmen Maria und Gustav Hollstein die Gaststätte und auch den angrenzenden Campingplatz. Maria Hollstein, auch "Strandbads Marie" genannt, war als Porzer Original bekannt und im Karneval aktiv. Nach jahrelangem Leerstand, wurde das Gebäude 2009 bis 2018 als "Restaurant Strandbad" weiter betrieben. 2023 beschloss die Bezirksvertretung Porz den Abriss.

1921 wurde die Straßenbahn von Siegburg nach Lülsdorf – liebevoll von der Bevölkerung "Rhabarberschlitten" genannt – über Langel nach Zündorf verlängert. Die Linie wurde 1964 eingestellt.

1797 hatte Langel 64 Feuerstellen mit 220 Einwohnern, 6 Pferden und 16 Stück Rindvieh. Dazu gehörten 778 Morgen Ackerland. 1997 (also genau 200 Jahre später) hatte Langel 3.218 Einwohner in 1.303 Wohnungen und 1.617 PKW's.

Name: Der Name Langel bedeutet vermutlich "Lange Au". Auf alten Urkunden Langalon, villa langelos oder Langela geschrieben.

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