Der Myriameterstein bei Ensen

Dem Myriameterstein in Ensen bin ich schon seit 2004 auf der Spur, als ich von ihm in der Broschüre »Kulturpfade Stadtbezirk 7 (Porz)« gelesen habe. Ich habe ihn damals gesucht und nicht gefunden. 2019 ist er von Jörg Pfennig und Wolfgang Pütz von der Bürgervereinigung Ensen-Westhoven e.V. bei Rheinkilometer 679,48 wiederentdeckt und 2020 vom Grünflächenamt freigelegt worden.

2021 ist von der Bürgervereinigung Ensen-Westhoven e.V. am Leinpfad eine Infotafel aufgestellt worden.

Die sogenannten Myriametersteine (vom griechischen Wort Myrias für Zehntausend) waren das Ergebnis der ersten Gesamtvermessung des Rheins die 1864 von der internationalen Central-Commission für die Rhein-Schiffahrt angeordnet wurde. Das wurde nötig, da der Rhein seit 1817 unter der Leitung von Johann Gottfried Tulla am Oberrhein stark begradigt worden war und der Lauf sich um 81 Kilometer verkürzt hatte. 1867 wurde die Aufstellung der Myriametersteine alle 10.000 Meter an beiden Seiten des Rheins zwischen Basel und Rotterdam beschlossen.

Man benutzte schon den Meter, obwohl der Nordeutsche Bund erst 1868 und das Deutsche Reich erst 1872 das metrische System einführten.

Der Myriameterstein bei Ensen ist der einzige im rechtsrheinischen Köln (die Steine in Deutz und Stammheim existieren nicht mehr). Der gegenüberliegende Myriameterstein Nr. 51 linksrheinisch zwischen Weiß und Rodenkirchen – der einzige Myriameterstein auf der linksrheinischen Seite Kölns – ist in deutlich besserem Zustand. Die nächsten erhaltenen Steine auf der rechten Rheinseite sind Stein 54 bei Monheim (Rheinkilometer 713,82) und Stein 50 bei Niederkassel (Rheinkilometer 669,2). Es sind insgesamt noch etwas über 70 Myriametersteine erhalten.

Die Daten auf dem Myriameterstein bei Ensen:
Die Nummer des Steins: LI (51) (Wasserseite).
Amsterdamer Pegel: 47,197 Meter (Wasserseite).
Entfernung Basel: 510 Kilometer (Landseite).
Entfernung Rotterdam: 314,450 Kilometer (Landseite).
Entfernung niederländischen Landesgrenze: 176,703 Kilometer (Talseite).
Entfernung preußisch-hessischen Landesgrenze bei Bingen: 175,227 Kilometer (Bergseite).
Lokale Markierung des Hochwassers von 1882: 10,52 Meter nach Kölner Pegel (Wasserseite).

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